22, 2 (2011), Geld-Subjekte
22, 2 (2011), Geld-Subjekte
Hg. von Sandra Maß (Bielefeld), Kirsten Bönker (Bielefeld) und Hana Havelková (Prag)
Nicht erst mit dem Neoliberalismus, der "neuen Kultur" des Kapitalismus und der Wende zum "unternehmerischen Selbst" werden Menschen anvisiert, einen angemessenen Umgang mit Geld zu pflegen und ökonomisch verantwortungsvolle BürgerInnen zu sein. Männer und Frauen sollen in dem jeweiligen geschlechter- und schichtspezifischen Rahmen angemessen konsumieren, sparen, spenden, horten, vorsorgen oder investieren lernen. Darüber hinaus gilt es, diese ökonomischen und moralischen Dimensionen so zu verinnerlichen, dass die AkteurInnen sie als selbstverständlichen und selbstgewählten Rahmen ihrer Handlungen begreifen. Mit Blick auf West- und Osteuropa bestimmt dieses Heft das Verhältnis von Subjekt und Geld sowohl in kapitalistischen wie in nicht-kapitalistischen Gesellschaften.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Impressum
Sandra Maß und Kirsten Bönker
Editorial, 5-9
Beiträge
Beverly Lemire
Budgeting for Everyday Life: Gender Strategies, Material Practice and Institutional Innovation in Nineteenth-Century England, 11-27; article online at Eurozine
Christiane Eifert
Geld, Nerven und Psyche: Neue Krankheitsbilder in den aufkommenden Konsumgesellschaften, 1880–1930; 29-45
Lutz Häfner
"Leider können aber auch wir Russen nicht ohne Geld auskommen". Vom Wandel des Umgangs mit Geld im ausgehenden Zarenreich, 47-63
Corinna R. Unger
"Einteilen, sparen, sinnvoll ausgeben": Entwicklungspolitische Diskurse über Geldverhalten und Geschlecht im 20. Jahrhundert, 65-76
Kirsten Bönker
Schlecht haushaltende Frauen und sparsame Männer? Geld-Subjekte und Geldpraktiken in der Sowjetunion, 1950er bis 1980er Jahre, 77-93
Extra
Gabriele Dietze
Queering Willie. Wilhelminische Maskulinitäten und die Kaiser-Figuration, 95-112
Forum
Mischa Suter
Schuld und Schulden. Zürich, 1842; 113-120
Anja Wilhelmi
Ökonomie und Frauen? Erfahrungswelten von Frauen der deutschen Minderheit in den Ostseeprovinzen des Russländischen Reiches um 1900, 121-127
Mario Wimmer
Abstraktion durch Anschaulichkeit. Wirtschaftliche Haushalts- und Lebensführung in der Zwischenkriegszeit, 129-142
Rezensionen zum Themenschwerpunkt
Simone Derix
Ann Laurence, Josephine Maltby und Janette Rutterford Hg., Women and Their Money 1700–1950: Essays on Women and Finance, 143-146
Sandra Dahlke
Galina N. Ulianova, Female Entrepreneurs in Nineteenth-Century Russia, 146-149
Stephan Merl
Jonathan R. Zatlin, The Currency of Socialism: Money and Political Culture in East Germany, 149-153
Libora Oates-Indruchová
Paulina Bren, The Greengrocer and His TV: The Culture of Communism after the 1968 Prague Spring, 153-156
Karin Hausen
Christine Bauhardt und Gülay Caglar Hg., Gender and Economics. Feministische Kritik der politischen Ökonomie, 157-159
Christopher Kopper
Claudia Honegger, Sighard Neckel und Chantal Magnin Hg., Strukturierte Verantwortungslosigkeit. Berichte aus der Bankenwelt, 159-161
Weitere Rezensionen
Donna R. Gabaccia
Sylvia Hahn, Migration – Arbeit – Geschlecht. Arbeitsmigration in Mitteleuropa vom 17. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, 163-165
Eric Kurlander
Angelika Schaser und Stepahnie Schüler-Springorum Hg., Liberalismus und Emanzipation. In- und Exklusionsprozesse im Kaiserreich und in der Weimarer Republik, 165-168
Ela Hornung
Regina Mühlhäuser, Eroberungen. Sexuelle Gewalttaten und intime Beziehungen deutscher Soldaten in der Sowjetunion 1941–1945; 168-170
Kerstin Bischl,
Anna Krylova, Soviet Women in Combat: A History of Violence on the Eastern Front, 170-173
Hanna Hacker
Ruth Ammann, Politische Identitäten im Wandel. Lesbisch-feministisch bewegte Frauen in Bern 1975 bis 1993, 174-175
Abstracts, 177-180
Anschriften der AutorInnen, 181-183