26, 1 (2015), mit Sprachen
26, 1 (2015), mit Sprachen
Hg. von Ulrike Krampl (Tours) und Xenia von Tippelskirch (Berlin)
Feministische Forschung legt seit ihren Anfängen ein besonderes Augenmerk auf Sprache als einem zentralen Ort des Herstellens und Tradierens von symbolischen Ordnungen. Doch sprechen wir wirklich nur eine Sprache? Trotz der nunmehr großen Aufmerksamkeit für die diskursive und rhetorische Dimension des Historischen blieben Sprachen auch der Frauen- und Geschlechtergeschichte bisher nahezu unsichtbar. Versteht man die Verwendung von Sprachen als soziale Praxis, kann ihre Analyse die geschlechtsspezifische Verfasstheit von Gesellschaften greifbar machen. Die Beiträge des Heftes zeigen, wie der Gebrauch von verschiedenen Sprachen im Laufe der Geschichte je spezifische Handlungsräume von Frauen und Männern mitgestalten, aber auch in Frage stellen konnte.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Impressum
Ulrike Krampl und Xenia von Tippelskirch
Editorial, 7–10
Beiträge
Roberta Cimino
Women and Gendered Communication: Female Voices in Carolingian Diplomas, 11–24
Sophie Houdard
Wer spricht da – Mädchen oder Teufel? Das Theater der dämonischen Besessenheit in der Frühen Neuzeit, 25–43 (Übersetzung aus dem Französischen)
Ulrike Krampl
Mit Sprachen arbeiten. Fremde Sprachen, Dienstwesen und Geschlecht im Paris des ausgehenden Ancien Régime, 45–62
Patrick Farges
"Diese meine Sprache, die so männlich geworden ist." Jeckes in Palästina/Israel im Spannungsverhältnis zwischen Sprachen und Geschlecht, 63–78
Extra
Monika Mommertz
Theoriepotentiale 'ferner Vergangenheiten': Geschlecht als Markierung/Ressource/Tracer, 79–97
Forum
Jutta Hergenhan
Von der Überwindung des generischen Maskulinums hin zum kreativen antidiskriminierenden Sprachhandeln im Deutschen und im Französischen, 99–106
Claudia Posch
Zurück zur sprachlichen Normalität: Rhetorik und Argumentation in der Debatte um den geschlechtergerechten Sprachgebrauch in Österreich, 107–115
Im Gespräch
Xenia von Tippelskirch mit Gianna Pomata
Eine Historikerin auf Reisen, 117–122
Aktuelles und Kommentare
Lorena Parini
Die "théorie du genre". Genderbashing in Frankreich, 123–130 (Übersetzung aus dem Französischen)
Article online at Eurozine
Heike Kahlert
Bedeutung, Implementation und Förderung der Genderforschung in Zeiten der neuen Governance der Wissenschaft, 131–136
Ariane Jossin and Lilian Mathieu
The "G-Spot" at the Annemasse Counter-Summit: When Feminism Meets the Global Justice Movement, 137–142
Cornelie Usborne
Im Andenken an Leonore Davidoff: Doyenne der Gender Studies in Soziologie und Geschichte (1932–2014), 143–146
Rezensionen zum Themenschwerpunkt
Luisa Tasca
Helena Sanson, Women, Language and Grammar in Italy, 1500–1900; 147–150
Ulrike Krampl
Marijke J. van der Wal u. Gijsbert Rutten (Hg.), Touching the Past. Studies in the Historical Sociolinguistics of Ego-Documents, 150–154
Augusta Dimou
Michaela Wolf, Die vielsprachige Seele Kakaniens. Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Daniel Baric, Langue allemande, identité croate. Au fondement d’un particularisme culturel, 154–156
Eva Vetter
Beate Collet, Christine Deprez u. Gabrielle Varro (Hg.), Familles plurilingues dans le monde. Mixités conjugales et transmission des langues, 156–159
Sabine Doff
Kimie Takahashi, Language Learning, Gender and Desire. Japanese Women on the Move, 159–162
Weitere Rezensionen
Maria Fritsche
Anette Dietrich u. Ljiljana Heise (Hg.), Männlichkeitskonstruktionen im Nationalsozialismus. Formen, Funktionen und Wirkungsmacht von Geschlechterkonstruktionen im Nationalsozialismus und ihre Reflexion in der pädagogischen Praxis, 163–166
Malgorzata Fidelis
Maren Röger and Ruth Leiserowitz (eds.), Woman and Men at War: A Gender Perspective on World War II and Its Aftermath in Central and Eastern Europe, 166–171
Monika Bernold
Maria Fritsche, Homemade Men in Postwar Austrian Cinema. Nationhood, Genre and Masculinity, 171–174
Natalia Gerodetti
Regina Wecker, Sabine Braunschweig, Gabriela Imboden u. Hans Jakob Ritter, Eugenik und Sexualität: Die Regulierung reproduktiven Verhaltens in der Schweiz, 1900–1960; 174–177
Abstracts, 179–181
Anschriften der AutorInnen, 183–184