19, 1 (2008), Sich Sorgen - Care
19, 1 (2008), Sich Sorgen - Care
Hg. von Ute Gerhard (Frankfurt a. M.) und Karin Hausen (Berlin)
Die Aufgaben und Probleme der Pflege und Betreuung alter Menschen, Kranken und Hilfsbedürftigen sind zurzeit Gegenstand heftiger politischer Auseinandersetzungen. Die Sorge für andere wird als alarmierender Notstand und immenser Kostenfaktor ebenso diskutiert wie als unterbezahlte Berufsarbeit und unbezahlbare Familienarbeit. "Care" ist auch im Deutschen zum Schlüsselbegriff für diesen Sachverhalt geworden. "Sich Sorgen" verschiebt den Akzent zur Empathie, zu den nicht kalkulierbaren persönlichen Beziehungen zwischen denen, die pflegen und sich kümmern, und denen, die der Pflege bedürfen.
Die Autorinnen dieses Heftes erörtern die Chancen eines Ethos fürsorglicher Praxis in der Dienstleistungsgesellschaft, durchmustern das skandinavische Modell des "Caring State", führen zurück zu den katholischen Frauenkongregationen des 19. Jahrhunderts und berichten über die Arbeit von Gemeindeschwestern der Diakonie nach 1945. Schließlich erhellt ein Gespräch mit einer Altenpflegerin, wie sich die vorgebliche Modernisierung der Pflege vor Ort gestaltet.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Impressum
Ute Gerhard und Karin Hausen
Editorial, 7–14
Beiträge
Eva Senghaas-Knobloch und Christel Kumbruck
Zum Ethos fürsorglicher (Pflege-)Praxis – Dilemmata in der modernen Dienstleistungsgesellschaft, 15–37
Relinde Meiwes
Katholische Frauenkongregationen und die Krankenpflege im 19. Jahrhundert, 39–60
Susanne Kreutzer
Fürsorglich-Sein. Zur Praxis evangelischer Gemeindepflege nach 1945, 61–79
Arnlaug Leira
Childcare in Scandinavia: Parental Responsibility and Social Right, 81–103
Im Gespräch
Eine Berliner Hauspflegerin berichtet. Ein Gespräch mit Karin Hausen, 105–113
L'Homme extra
Barbara N. Wiesinger
Das Geschlecht der Partisanin: Gewalt und Geschlechterkonstruktionen am Beispiel des jugoslawischen Widerstands 1941–1945; 115–129
Aktuelles und Kommentare
Doris Bachmann-Medick
"Diebin der Nacht" – Gender diesseits oder jenseits kulturwissenschaftlicher turns? Fragen und Antworten in einer kontroversen Debatte, 131–142
Aus den Archiven
Christa Bittermann-Wille und Helga Hofmann-Weinberger
Ariadne – ein Ort für Frauen und ihre Informationsbedürfnisse. Die Servicestelle für Frauen- und Geschlechterforschung an der Österreichischen Nationalbibliothek, 143–147
Rezensionen
Anelia Kasabova
Kurt Schilde u. Dagmar Schulte Hg., Need and Care – Glimpses into the Beginnings of Eastern Europe's Professional Welfare, 149–152
Milena Angelova
Sabine Hering and Berteke Waaldijk, with Kurt Schilde and Dagmar Schulte, Guardians of the Poor – Custodians of the Public. Welfare History in Eastern Europe 1900–1960/Helfer der Armen – Hüter der Öffentlichkeit. Die Wohlfahrtsgeschichte Osteuropas 1900–1960; 152–154
Bettina Hitzer
- Sabine Braunschweig Hg., Pflege – Räume, Macht und Alltag. Beiträge zur Geschichte der Pflege
- Ute Gause u. Cordula Lissner Hg., Kosmos Diakonissenmutterhaus. Geschichte und Gedächtnis einer protestantischen Frauengemeinschaft, 155–159
Gerhard Melinz
Annette Kniephoff-Knebel, Internationalisierung in der Sozialen Arbeit. Eine verlorene Dimension der weiblich geprägten Berufs- und Ideengeschichte, 159–162
Edith Specht
Elke Hartmann, Udo Hartmann u. Katrin Pietzner Hg., Geschlechterdefinitionen und Geschlechtergrenzen in der Antike, 162–165
Martin Scheutz
Alexandra Lutz, Geschlechterbeziehungen in der Neuzeit. Studien aus dem Norddeutschen Raum, 165–167
Ellinor Forster
Siegrid Westphal Hg., In eigener Sache. Frauen vor den höchsten Gerichten des Alten Reiches, 167–171
Maria Ecker
Gerhard Botz Hg., Schweigen und Reden einer Generation. Erinnerungsgespräche mit Opfern, Tätern und Mitläufern des Nationalsozialismus, 171–174
Elke Frietsch
Gabriella Hauch Hg., Frauen im Reichsgau Oberdonau. Geschlechtsspezifische Bruchlinien im Nationalsozialismus, 174–178
Helga Schultz
Eva Sänger, Begrenzte Teilhabe. Ostdeutsche Frauenbewegung und Zentraler Runder Tisch in der DDR, 178–182
Abstracts, 183–185
Anschriften der AutorInnen, 187–188