20, 2 (2009), Gender & 1968

Hg. von Ingrid Bauer und Hana Havelková

Mit diesem Heft reagierte "L'HOMME. Z. F. G." auf die weitgehende Nichtbeachtung von Geschlechterspezifika im Zuge der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit 1968 im Jubiläumsjahr 2008, wobei ein Schwerpunkt auf bisher vernachlässigten Entwicklungen in Osteuropa liegt. Neben Fragen nach den Geschlechterordnungen der Protestbewegungen und deren Auswirkungen auf gesamtgesellschaftliche Geschlechterverhältnisse, nach Interventionen von Frauen in die Protestdynamik und nach den Anfängen der Neuen Frauenbewegung werden – im Gefolge von 1968 – mediale Verknüpfungen von Terrorismus und Feminismus sowie die Bedeutung von Frauen- und Geschlechterfragen im Prozess der Demokratisierung der europäischen Gesellschaften thematisiert. Zugleich stehen dabei Interpretationen, Kategorien und Periodisierungen gängiger Analysen zur Diskussion. Aus einer Gender-Perspektive kritisch gesichtet wird darüber hinaus auch das aktuelle Gedächtnis zu "1968".

Inhaltsverzeichnis

Inhalt
Impressum

Ingrid Bauer und Hana Havelková
Editorial, 5–12

Beiträge

Claudia Kraft
Die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen: Die Rolle der Kategorie Geschlecht in den Demokratisierungsprozessen in Ost- und Westeuropa seit 1968, 13–30

Hana Havelková
Dreifache Enteignung und eine unterbrochene Chance: Der "Prager Frühling" und die Frauen- und Geschlechterdiskussion in der Tschechoslowakei, 31–49

Mineke Bosch
The Meaning of a Kiss. Different Historiographical Approaches to the Sixties in the Netherlands, 51–63

Irene Bandhauer-Schöffmann
"Emanzipation mit Bomben und Pistolen"? Feministinnen und Terroristinnen in deutschsprachigen Sicherheitsdiskursen der 1970er Jahre, 65–84

Extra

Laurie Cohen
Across a Feminist-Pacifist Divide. Baroness Bertha von Suttner's Tour of the United States in 1912, 85–104

Im Gespräch

Ingrid Bauer im Gespräch mit Ute Gerhard
"In diesem Sinne ist '1968' auch Teil meiner Geschichte"
, 105–115

Aktuelles und Kommentare

1968/2008 – Genderkritische Sichtungen des Gedächtnisses zu "1968", 117

Susanne Maurer
Gespaltenes Gedächtnis? – "1968 und die Frauen" in Deutschland, 118–128

Ingrid Bauer
Das 68er-Gedächtnis in Österreich, männergeschichtliche Interpretationen und Models als 'Expertinnen' der Emanzipation, 129–136

Esmeralda Tijhoff
How the Dutch Remember 1968. The Mysterious Disappearance of the Women’s Movement, 137–142

Kristina Schulz
Der Vorsprung der Arrière-garde: Die 68er-Forschung und die Frauen in der Schweiz, 143–146

Rezensionen zum Themenschwerpunkt

Stan Nadel
Weather Report. Review Essay, 147–157

Christiane Kohser-Spohn
Philippe Artières u. Michelle Zancarini-Fournel Hg., 68. Une histoire collective – 1962–1981; 158–160

Christoph Kühberger
Diego Giachetti, Un '68 e tre conflitti. Generazione, genere, classe, 161–163

Abstracts, 165–168

Anschriften der AutorInnen, 169–170