17, 1 (2006), Alter(n)

Hg. von Ingrid Bauer und Christa Hämmerle

Standen alte Menschen, vor allem alte Frauen, in der Antike tatsächlich am Rande der Gesellschaft, oder sind solche Altersdiskurse als Ausdruck gesellschaftlicher Ordnungsvorstellungen zu lesen? Wie war die Altersfürsorge in der Neuzeit organisiert - etwa im päpstlichen Rom, wo alte Frauen wie Männer auf ein komplementäres System von institutioneller Versorgung und familiärer Hilfe hoffen konnten? Und inwieweit veränderten sich Bedingungen, Absicherungen und Erfahrungen im Alter im Laufe des 20. Jahrhunderts, an dessen Ende ein rascher Abbau der westlichen Wohlfahrtsstaaten steht, und damit eine Erosion von Schutzmaßnahmen im hohen Alter insbesondere von Frauen?
Das Heft "Alter(n)" beantwortet solche Fragen in drei Hauptbeiträgen. Es partizipiert damit an dem aktuell zu beobachtenden 'Boom' von Forschungen zur Geschichte des Alters, auch durch Rezensionen und Forschungsberichte, deren thematische Bandbreite bis zu den 'männlichen Wechseljahren' reicht. Persönliche Dimensionen des Altwerdens und Altseins werden zusätzlich durch ein Interview mit der feministischen Historikerin Gerda Lerner veranschaulicht.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt
Impressum

Ingrid Bauer und Christa Hämmerle
Editorial (7–13)

Beiträge

Beate Wagner-Hasel
Alter, Wissen und Geschlecht. Überlegungen zum Altersdiskurs in der Antike (15–36)

Angela Groppi
Wohlfahrt vor dem Wohlfahrtsstaat: Altersfürsorge im päpstlichen Rom (16.–19. Jahrhundert) (37–58)

Pat Thane
Women and Ageing in the Twentieth Century (59–74)

L'Homme Extra

Giulia Calvi
'Cruel' and 'Nurturing' Mothers. The Construction of Motherhood in Tuscany (1500–1800) (75–92)

Im Gespräch

"Das Altern ist ein Tanz auf unebener Erde …"
Gerda Lerner im Gespräch mit Ingrid Bauer und Christa Hämmerle
(93–100)

Aktuelles und Kommentare

Hans-Georg Hofer
Wenn Männer altern. Ein Projekt zur Geschichte der "männlichen Wechseljahre" (101–108)

Barbara Asen
"Umso älter, desto ich!" Alter, Geschlecht und Identität im feministischen Kabarett. Am Beispiel der Texte Marie-Thérèse Escribanos (109–121)

Heike Hartung
Das Postdoc-Kolleg "Alter – Geschlecht – Gesellschaft" an der Universität Greifswald – ein Bericht (123–125)

Rezensionen

Josef Ehmer
Pat Thane Hg., Das Alter. Eine Kulturgeschichte (127–129)

Susanne Formanek
Heike Hartung Hg., Alter und Geschlecht. Repräsentationen, Geschichten und Theorien des Alter(n)s (129–133)

Maria Gamsjäger
- Gabriele Gerngroß-Haas, Anders leben als gewohnt. Wenn verschiedene Frauen unter ein Dach ziehen
- Manfred Omahna, Wohnungen und Eigenräume. Über die Pluralität des Wohnens am Beispiel von Einpersonenhaushalten
(133–136)

Margit Hauser
Kirsten Plötz, Lesbische ALTERnativen. Alltagsleben, Erwartungen, Wünsche (137–139)

Gudrun Perko
Renate Daimler, Die verschwiegene Lust. Frauen über 60 erzählen von Liebe und Sexualität (139–140)

Maria Diemling
Elisheva Baumgarten, Mothers and Children. Jewish Family Life in Medieval Europe (141–143)

Caroline zum Kolk
Pauline Puppel, Die Regentin. Vormundschaftliche Herrschaft in Hessen 1500–1700 (143–145)

Maria Fritsche
- Benjamin Ziemann Hg., Perspektiven der Historischen Friedensforschung
- Peter Gleichmann u. Thomas Kühne Hg., Massenhaftes Töten. Kriege und Genozide im 20. Jahrhundert
- Christian Jansen Hg., Der Bürger als Soldat. Die Militarisierung europäischer Gesellschaften im langen 19. Jahrhundert: ein internationaler Vergleich
(145–152)

Oswald Überegger
Hans-Georg Hofer, Nervenschwäche und Krieg. Modernitätskritik und Krisenbewältigung in der österreichischen Psychiatrie (1880–1920) (152–154)

Anelia Kassabova
Maria Mesner, Margit Niederhuber, Heidi Niederkofler u. Gudrun Wolfgruber, Das Geschlecht der Politik (154–157)

Eva Blimlinger
Monika Bernold, Andrea B. Braidt u. Claudia Preschl Hg., Screenwise: Film, Fernsehen, Feminismus (157–160)

Abstracts (161–163)
Anschriften der AutorInnen (165–166)